„Vereinbarung des Unvereinbaren? – wie die Kunst uns als Gesellschaft widerspiegelt

Kati Riggert stellt ihre Facharbeit im Kunstverein Uelzen vor 

Eine Szene im Mondschein, ein Stillleben mit Äpfeln, ein Mann, der rote Strümpfe trägt. Das Werk lässt zunächst stutzen. Ein gelehrtes Auge erkennt die Hommage an drei weltberühmte Künstler — Caspar David Friedrich, Paul Cézanne und Francisco de Goya — die im Gemälde aufeinandertreffen. Auf den ersten Blick mag es plump wirken, doch es steckt mehr dahinter.

Carl Timner war ein Künstler der Nachkriegszeit, ein Zeuge des Kalten Krieges und stellt mit seinem Nachbild heraus, wie die Wechselwirkung von Kunst und mehr als ein Jahrhundert langer Zeitgeschichte ein wahres Urteil über uns spricht. In der Facharbeit des Herzog-Ernst-Gymnasiums mit dem Titel „Vereinbarung des Unvereinbaren?“ wird näher beleuchtet, wie es dem Künstler gelingt diese ikonischen Werke auf beeindruckende Weise zusammenzuführen; welche Tücken diesem Gemälde seine Besonderheit verleiht; warum gerade in diesem Werk unsere politischen und sozialen Kluften von besonderer Präsenz sind und weshalb sich bis heute ein relevanter Appell daraus ziehen lässt.

(Bilddaten: Carl Timner, Der Schlaf der Vernunft nach Goya, zwei Männer in Betrachtung des Mondes nach C. D. Friedrich und Stilleben nach P. Cezanne, 1983, Öl auf Leinwand, 77 x 98 cm)