Deutsch-französische Drittortbegegnung in Straßburg

Das Herzog-Ernst-Gymnasium und das Collège Jules Michelet in Bihorel feierten vor kurzem 50 Jahre Partnerschaft. Zu diesem Anlass wurde eine sogenannte Drittortbegegnung in Straßburg, der Stadt der deutsch-französischen Freundschaft, organisiert.

34 deutsche Schüler*innen und 32 französische machten sich am Montagmorgen des 20.03.2023 auf den Weg nach Straßburg.

Die deutschen Schüler*innen fuhren mit dem Zug und wurden von Herrn Frigger, Frau Keßler und Frau Rudolf begleitet, die die Fahrt auch organisiert hatten. Die Französinnen und Franzosen, die mit dem Bus anreisten, wurden unter anderem von ihrer Deutschlehrerin Madame Dazy begleitet.

Nach einem anfänglichen Zugausfall erreichten wir die Jugendherberge gegen Nachmittag. Dort trafen wir zum ersten Mal auf die französischen Austauschpartner, wobei alle zuerst sehr schüchtern waren. Wir bezogen unsere Zimmer, in denen viele von uns auch mit französischen Schüler*innen in einem Zimmer waren, und lernten unsere Austauschpartner*innen durch Interviews in der Fremdsprache näher kennen.

Am Dienstagmorgen erkundeten wir Straßburg in binationalen Gruppen in Form einer Rallye, in der es um die Geschichte und die Sehenswürdigkeiten der Stadt und um die Sprache und Kultur des Elsass ging. Nach dem Verzehr unserer Lunchpakete auf dem Platz der Kathedrale besichtigten wir die interaktive Ausstellung Le 5e Lieu, in der es um die Entwicklung, Architektur und Kultur der Stadt geht. Nachmittags konnten wir uns dann bei Fuß- und Völkerball auspowern. Nach dem Abendessen schauten wir uns vor der Fahrt erstellte Videos über beide Regionen und Schulen an und probierten mitgebrachte Süßigkeiten aus beiden Ländern.

Am Mittwoch machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Europaparlament. Dort hatten wir getrennt von den französichen Schüler*innen eine Führung, bei der wir viel über die Arbeit des Parlaments und die Europäische Union lernen konnten. Anschließend trafen wir uns zum Picknick im Parc de l‘Orangerie und machten Fotos mit unseren T-Shirts, welche wir anlässlich des 50. Jubiläums vom Komitee für internationale Partnerschaften des Landkreises Uelzen geschenkt bekommen hatten.

Am Abend starteten wir unser Tandemprojekt. Jeder Schüler*in sollte ein Puzzleteil gestalten, welches die deutsch-französische Freundschaft darstellen sollte,. Auch hier wurde wieder in Kleingruppen mit den Austauschschüler*innen gearbeitet. Unser Abendessen wurde von einem Feueralarm unterbrochen. Nachdem wir uns alle leicht panisch draußen im Hof versammelt hatten, gab es jedoch relativ schnell Entwarnung. Es handelte sich Gott sei Dank um einen Fehlalarm. Nach dem Essen fand ein Spieleabend statt, bei dem neben Billiard und diversen Kartenspielen auch eine große Runde Werwolf mit Frau Rudolf als Dolmetscherin stattfand. Kurz vor 22 Uhr, als sich alle schon auf ihren Zimmern befanden, ging der Feueralarm erneut los. Deutlich gelassener begaben wir uns in den Innenhof. Kurze Zeit später hieß es wieder Fehlalarm. Wir freuten uns auf eine hoffentlich feueralarmfreie Nacht.

Am Donnerstag wollten wir eigentlich nach Schirmeck zum Mémorial Alsace-Moselle fahren. Allerdings fuhr wegen eines Streiks in Frankreich unser Zug nicht. Daher haben wir in der Stadt ein Museum über die Geschichte des Elsass sowie das Straßburger Münster mit seiner großen astronomischen Uhr besichtigt. Danach hatten wir zwei Stunden Freizeit, in der wir Geschenke und Mitbringsel für unsere Familien kaufen konnten. Diese Freizeit kam zu einem Ende, als eine Demonstration in Straßburg begann. Die Franzosen demonstrierten gegen die Erhöhung des Rentenalters. Diese Proteste kannten wir aus den Nachrichten mit zum Teil brennenden Barrikaden. Allerdings gab es bei unserer Demonstration „nur“ ein paar Böller und Rauchbomben. Dennoch war es spannend, zur Jugendherberge zurückzukommen, denn wir mussten den Weg der Demonstranten durchkreuzen. Zu uns waren sie aber ganz freundlich!

Am Abend wurde die Stadtrallye ausgewertet, es wurden Erinnerungsfotos mit den Austauschschülern gemacht und die Bilder der vergangenen Woche gezeigt. Danach ging es schon ins Bett, denn wir mussten am nächsten Tag früh aufstehen.

Am Freitagmorgen frühstückten wir ein letztes Mal in der Jugendherberge und packten schnell unsere Koffer. Die Rückfahrt verlief zum Glück reibungslos, so dass wir am frühen Nachmittag wieder gut gelaunt in Uelzen ankamen.

Diese Woche in Frankreich hat uns allen sehr viel Spaß gemacht. Es ist schön, auch mal unsere Lehrer von einer anderen Seite kennenzulernen. Am Mittwoch z.B. haben Herr Frigger und Kaysa im Park Cha-Cha-Cha getanzt. Das war schon ziemlich lustig anzuschauen, aber beide haben eine gute Figur gemacht!

Wir konnten viele neue Erfahrungen sammeln. Ein anderes Land zu erkunden und viel darüber zu lernen, hat uns persönlich sehr viel Spaß gemacht. Auch wenn der Kontakt zu den Franzosen manchmal nicht so stark ausgeprägt war, haben sich doch viele gut mit ihrer Austauschschülerin oder ihrem Austauschschüler verstanden und schreiben sich auch jetzt noch.

Kaysa Haupt und Luisa Heitsch