Darstellendes Spiel

DARSTELLENDES SPIEL

Ernsthaftes Spiel, das Einsatz und Kreativität fordert!

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Präsenz • aktive Körperarbeit • Ausdruck • Wirkung • Reflexion

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Das Fach DARSTELLENDES SPIEL (DS) ist neben den Fächern Musik und Kunst das dritte musisch-künstlerische Fach an unserer Schule und nicht mit einer Theater AG im Nachmittagsbereich zu verwechseln.

Unsere Fachschaft besteht aus vier Kolleg*innen: Christiane Kahl, Imke Wagner de Villamar, Daniel Mettjes und Alexandra Jäker-Ebeling.

Seit vielen Jahren ist DARSTELLENDES SPIEL ein eigenständiges Fach in Niedersachsen. Seit dem Schuljahr 2018/19 unterrichten wir es am Herzog Ernst Gymnasium in der Oberstufe. So können unsere Schüler*innen DARSTELLENDES SPIEL in Jahrgang 11 (2stündig) zum ersten Mal anwählen. Die Teilnahme in der Qualifikationsphase (Jahrgang 12 oder 13, 3stündig) setzt voraus, dass DS bereits in der Einführungsphase in Jahrgang 11 (halbjährig oder aber ganzjährig) belegt wurde, da in 11 die Grundlagen erarbeitet  werden. Dieses Fach kann am HEG nicht als Prüfungsfach (P5) gewählt werden.

In Jahrgang 11 arbeiten wir mit dem Kursbuch für die Oberstufe „Darstellendes Spiel“, das im Klett Verlag erschienen ist und von der Schule zur Verfügung gestellt wird, es bietet die Grundlage für ein solides Basiswissen, das für ein Fortschreiten in der Qualifikationsphase existentiell ist. Pro Halbjahr wird außerdem eine Klausur geschrieben (40%). Bewertet werden darüber hinaus die praktische und fachliche Mitarbeit ebenso wie die Mitarbeit im Kurs/Ensemble (60%).

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Das Fach DARSTELLENDES SPIEL ist besonders, da es sich von den bereits bekannten Fächern erheblich unterscheidet. Der größte Unterschied liegt wahrscheinlich darin, dass im Unterricht die engagierte, aktive Teilnahme und Mitarbeit aller Voraussetzung für das Gelingen ist. Alle machen mit, keiner kann sich verstecken – der spielpraktische Schwerpunkt ist sehr ausgeprägt! Wir bewegen uns viel, beginnen jede Stunde mit einer Phase des Ankommens und Aufwärmens und bereiten uns so auf ein zugewandtes, respektvolles Miteinander im Spiel vor. Wir spielen ernsthaft und wir lachen viel miteinander, da wir Dinge kennlernen, ausprobieren und einüben, die uns häufig sehr viel Spaß machen. Das Mitgestalten ist ausdrücklich erwünscht!

So muss ein neuer Kurs zunächst einmal als Gruppe zusammenwachsen und sich kennenlernen, damit Vertrauen wächst, das wiederum die Grundlage eines offenen Miteinanders gewährleistet. Soziale Kompetenz ist gefordert und wird eingeübt. Wir können nur grenzenlos kreativ sein, uns entfalten und überwinden, wenn wir uns in einem vertrauten Umfeld sicher fühlen. Kreative Prozesse sollten im besten Fall erst einmal jede Idee zulassen dürfen, sei sie auf den ersten Blick auch noch so abwegig.

Im Grunde genommen machen wir uns in diesem Fach bewusst, wie wir unseren Körper mit all unseren individuellen Facetten und Möglichkeiten bewegen und in Szene setzen können. Wir machen uns bewusst, welche Wirkung wir in unserer Rolle erzielen wollen, reflektieren Beobachtetes und lernen allmählich das darstellende Spiels in zahlreichen Übungssequenzen. Wir erweitern unseren eigenen Erfahrungshorizont, indem wir empathisch in andere Rollen schlüpfen, um diese wieder abzulegen und auf der Metaebene Beobachtetes zu beschreiben und einzuordnen. Somit sind die Aspekte in erster Linie immer auch menschlich, haben grundsätzlich mit uns als Menschen zu tun.

Die Reflexion ist zentral und findet sowohl in Gesprächen als auch schriftlich statt. Sie ist Teil des Erkenntnisprozesses. Im gemeinsamen Darüberreden wird Neues und Erlerntes greifbar und schließlich konkret benannt. Die Dokumentation der Inhalte trägt wesentlich dazu bei, diese zu sichern und zu festigen. Alle müssen ein Probetagebuch (digital oder analog) führen, das am Ende auch mit in die Bewertung einfließt. Es greift zum einen die Stundenthemen auf, die Übungen und Fortschritte zum anderen die Beschreibung und Reflexion der ganz persönlichen Beobachtungen und der eigenen Wahrnehmung und Weiterentwicklung. Theaterspezifische Fachtermini sind ebenso Grundlage des Curriculums und werden im Unterricht eingeübt.

Das Fach ist schüler*innenorientiert, so dass die Ergebnisse am Ende eines Halbjahres/Schuljahres im besten Fall als Werkschau vor einem Publikum präsentiert werden können. Wir machen kein Regietheater in der Form, das ein vorgegebenes Drama bis zur Aufführung eingeübt wird. Im Vordergrund stehen die Jugendlichen, die sich ihrer Möglichkeiten der Selbstdarstellung bewusst werden und möglichst gestärkt werden. Das Fach kann somit einen wichtigen Beitrag zur eigenen Persönlichkeitsentwicklung leisten.

Inhalte knüpfen an die persönliche und gesellschaftliche Wirklichkeit an. Die Jugendlichen werden angeregt, diese vermeintliche Wirklichkeit aufmerksam wahrzunehmen, sich intensiv mit ihr zu beschäftigen und sich künstlerisch im Spiel mit ihr auseinanderzusetzen. Theaterspezifische Fachtermini sind ebenso Grundlage des Curriculums und werden im Unterricht eingeübt.

Selbstverständlich gehen wir auch gemeinsam ins Theater. In der Regel fahren alle DS-Schüler*innen gemeinsam zu einem geeigneten Stück in Hannover oder Hamburg. Dieser Theaterbesuch ist verpflichtend!

Somit funktioniert DARSTELLENDES SPIEL auf dem Lernprinzip der Probebühne und ist auf eine aktive kontinuierliche Mitarbeit aller Beteiligten angewiesen. Mut, Motivation, Spielfreude, Neugier, Offenheit und Experimentierfreude sind die Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme.

 

 

 

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Link: Das Kerncurriculum kann als PDF-Datei vom Niedersächsischen Bildungsserver (NIBIS) (http://www.cuvo.nibis.de) heruntergeladen werden.